Medien und die Blockchain

Künstliche Intelligenz & Blockchain: Chance für die Medienbranche?

Blockchain und Künstliche Intelligenz sind derzeit die „Buzzwords“ schlechthin, wenn es um Gegenwart und Zukunft der Digitalisierung geht. Das Zusammenspiel dieser beiden Technologien dürfte jedoch für eine völlig neue Qualität in der Digitalen Transformation sorgen – zum Beispiel in der Medienbranche.

Künstliche Intelligenz in aller Munde

Kaum eine Diskussion um die Zukunft der Digitalisierung kommt in jüngster Zeit ohne den Begriff der „Künstlichen Intelligenz“ („KI“) aus. Dahinter verbirgt sich in der Regel die Fähigkeit autonomer digitaler Systeme, Muster und Logiken zu erkennen (etwa in Texten oder Bildern), auf dieser Basis eigenständig Entscheidungen zu treffen und aus den daraus resultierenden Aktionen selbsttätig Verbesserungen abzuleiten, also de facto – zu lernen.

Medienunternehmen und Künstliche Intelligenz

Gerade auch für Medienunternehmen ergeben sich daraus neue Szenarien: sei es, dass Inhalte per lernendem Algorithmus personalisiert und maßgeschneidert an den Nutzer ausgeliefert werden oder dass Chatbots – oder deren Hardware-gewordene Version in Form von Amazons „Echo“ und dem Sprachassistenten „Google Home“ – die bisherige meist eher einseitige mediale Informationsvermittlung in einen Dialog wandeln. Die branchenspezifischen Spielregeln könnten sich jedenfalls – wieder mal – nachhaltig ändern. In erster Linie dürfte es dabei um eine Verbesserung oder Erweiterung des medialen Angebots gehen. Aber Künstliche Intelligenz wird auch zunehmend die Prozesse in Herstellung und Vertrieb beeinflussen, indem entsprechende Systeme immer mehr Tätigkeiten automatisiert übernehmen. Auch bei der Preisgestaltung – Stichwort „Dynamic Pricing“ – kommt KI zunehmend zum Einsatz und reduziert damit den menschlichen Anteil an der Entscheidungsfindung.

„Buzzword-Hochzeit“? Blockchain & Künstliche Intelligenz

Besonders spannend wird es jedoch, wenn Künstliche Intelligenz mit einem anderen „Buzzword-Thema“ zusammenwächst – der Blockchain. Der Technologie, die der lückenfreien Abbildung der Transaktionen etwa bei der Kryptowährung Bitcoin dient, wird ja nun seit geraumer Zeit ein erhebliches „Disruptionspotenzial“ zugesprochen. Im Gegensatz zu einer herkömmlichen Datenbank, die Informationen an einer zentralen Stelle verwaltet, werden die Daten über die Blockchain „distribuiert“, also das Abbild der vorgenommenen Transaktionen an alle Netzwerkteilnehmer verteilt. Damit sind sämtliche Vorgänge lückenlos gespeichert und für jeden einsehbar.

Blockchain im Programmatic Advertising

In den USA findet dies bereits im Daten getriebenen Marketing, beim „Programmatic Advertising“, Anwendung. Hier versuchen erste Anbieter dezentral und automatisiert Werbeflächen zu vermarkten. Damit ist es grundsätzlich möglich, das bisher zentralistisch organisierte Marktsystem aufzubrechen: Die Transaktionsinformationen werden in einer Blockchain gespeichert und Pricing und Bietverhalten autonom über lernende digitale Systeme abgewickelt.

Digitale Medien und Blockchain

Analog lässt sich dieses Prinzip auf „Paid Content“-Strategien übertragen. Vorreiter ist hier aktuell die Musikbranche. Einzelne Musikdateien oder sogar bloß Teile davon, etwa ein Gitarren-Riff oder eine „bassline“, werden dezentral für verschiedene Zielgruppen – Endverbraucher, Rechteverwerter, kommerzielle Nutzer – feilgeboten. Die Blockchain ermöglicht auch hier die Transaktionsdokumentation und erlaubt sogar ein dezentrales Rechtemanagement. Über lernende Algorithmen kann man die Angebotsanalyse und den Marktmechanismus abbilden. Diese Prinzipien ließen sich sicherlich auch auf weitere Segmente der Medienbranche übertragen.

 

Zum Thema im Detail: Blockchain in der Musik- und Medienindustrie

Blockchain, Smart Contracts und Künstliche Intelligenz als „Game Changer“

Die Blockchain und die damit verbundene automatische Exekutierung von Verträgen via „Smart Contracts“ – könnte im Zusammenspiel mit Künstlicher Intelligenz tatsächlich zum „Game Changer“ werden – nicht nur im Bereich der Medien. Vielleicht bedarf es gerade dieser Kombination, um den einzelnen Technologie tatsächlich im ökonomischen Alltag zu verankern.

 

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