Die digitalen Schlüsseltechnologien „Künstliche Intelligenz“ (KI) und „Blockchain“ sind derzeit in aller Munde. Spannend wird es aber, wenn diese beiden Felder zusammenwachsen. Daraus ergeben sich insbesondere für das Internet der Dinge interessante Perspektiven. Sind wir auf dem Weg zu einer weiteren industriellen Revolution – der Industrie 5.0?
KI & Blockchain
Über Künstliche Intelligenz (KI) wie auch über Blockchain und die damit verbundenen Smart Contracts wird derzeit viel gesprochen. Während KI die Nutzung von Daten und die automatisierte Entscheidungsfindung mittels lernender Systeme beschreibt, findet die Blockchain Anwendung bei der lückenfreien Abbildung von Transaktionen – etwa bei der Kryptowährung Bitcoin. Dabei werden im Gegensatz zu einer herkömmlichen Datenbank, welche die Informationen an einer zentralen Stelle verwaltet, die Daten dezentral „distribuiert“, also das Abbild der vorgenommenen Transaktionen an alle Netzwerkteilnehmer verteilt. Damit sind sämtliche Vorgänge lückenlos gespeichert und für jeden einsehbar.
Private Blockchain für die Supply Chain – meist wenig sinnvoll
Besonders vielversprechend erscheint die Verwendung der Blockchain für industrielle Prozesse etwa im Rahmen der „Industrie 4.0„. Damit geht es bei einer sinnvollen Anwendung dieser Technologie allerdings gerade eben nicht um die leidigen Versuche, eine Supply-Chain – sinnfreier Weise – mit der Hilfe einer „Private Blockchain“ statt einer hier meist viel besser geeigneten zentralen Datenbank abzubilden – auch wenn uns das viele große Tech-Unternehmen als die goldene Zukunft verkaufen wollen. Vielmehr liegt die Chance in der Dezentralisierung des (Industrial) Internet of Things und der Ermöglichung dezentraler, direkter Transaktionen zwischen den einzelnen vernetzten „Dingen“, Geräten und Maschinen. Als eigenständig lernende, intelligente Mechanismen werden diese mit der Kombination von KI und Blockchain in die Lage versetzt, ihre eigene Wertschöpfung zu verwalten.
M2M Payment im Internet der Dinge
Im Wege von Machine-to-Machine-Payment (M2M) könnte eine Maschine die notwendigen Vorprodukte autonom im „Internet der Dinge“ einkaufen und erhielte bei Übergabe des durch sie erstellten fertigen Produktes eine entsprechende Gutschrift. So entsteht eine dezentrale, unabhängige Konto- und Transaktionsverwaltung der einzelnen „Dinge“ untereinander. Dies könnte etwa für die Dezentralisierung des Strommarktes den entscheidenden Impuls setzen – wenn die technische Smart-Energy-Infrastruktur im Eigenheim eigenständig und ohne Mittelsmann an den Märkten Strom an- und verkauft und sich dabei selbsttätig permanent „optimiert“.
Autonome Maschinen: der „Roboter auf der Walz“?
Auch völlig neue Anwendungen im Micropayment sind denkbar. So ließe sich das eigene Smartphone als kommerzieller Hotspot feilbieten, indem dieses automatisiert WLAN-Zugang für andere Nutzer bereitstellt und die Geräte wechselseitig die entstehenden Kosten selbst verrechnen. In letzter Konsequenz erscheint dann sogar eine Vision von sich selbst verwaltenden Maschinen und Geräten plausibel, die durch die Lande ziehen, um sich und ihre Leistungen anzudienen und dabei ein autonomes Eigenleben führen – gewissermaßen wie ein „Roboter auf der Walz“.
Industrie 5.0: autonome Maschinen als Wirtschaftsteilnehmer
Damit wären wir der Vision völlig eigenständiger künstlicher Intelligenzen ein entscheidenden Schritt näher. Diese würden nicht nur unabhängige Entscheidungen treffen, sondern wären auch in der Lage, die daraus resultierenden Handlungen durch eigene Transaktionen zu begleiten. Ausgestattet mit einem eigenen Budget könnten einzelne Geräte und Maschinen selbsttätig am Wirtschaftskreislauf teilnehmen. Das käme sicherlich einer weiteren industriellen Revolution gleich – der Automatisierung der Automation oder der „Industrie 5.0“.
Zum Thema im Detail: Blockchain, Industrie 5.0 & das Internet der Dinge
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