Boston Dynamics stellt einen Roboter vor, der als Haushaltshilfe dienen soll. Dank eines Grundmaßes an Künstlicher Intelligenz funktioniert das ganz gut. Die Optik hingegen erscheint immens verbesserungswürdig – jedenfalls sofern man Phantasie begabte Käuferschichten im Fokus hat.
Boston Dynamics hat schon oft mit erstaunlichen und gleichzeitig immer auch ein wenig skurrillen Produkten auf sich aufmerksam gemacht. Während man sich bisher jedoch mit den entwickelten Robotern vor allem auf militärische Anwendungsgebiete konzentrierte – etwa um Lasten auch in unwegsamem Gelände zu transportieren -, präsentiert das Unternehmen, das zu Googles Alphabet-Konzern gehört, nun eine „zivile“ Anwendung, den SpotMini.
Äußerlich keine Schönheit: Die schnabeltierhafte Robotergiraffe
Rein optisch erinnert das mechanische Wesen eher an eine Kreuzung aus Giraffe, Brontosaurus, Anaconda und Schnabeltier. Mit der Greifzange, die Ober- und Unterkiefer eines gefräßigen Raubtieres gleicht, geht der SpotMini im Haushalt zur Hand, räumt die Küche auf und die Geschirrspülmaschine ein, kann dabei aber auch zwischen einem dreckigen Glas und einer leeren Bierdose unterscheiden. Letztere entsorgt er – in den USA gibt es keinen Dosenpfand – verantwortungsbewusst im Müllheimer.
Kein R2D2-Feeling, stattdessen Grusel-Reminiszenzen
Auch wenn der Hausroboter wie ein Hund trainiert werden kann und sogar Snacks und Bierdosen apportiert, putzig oder niedlich wirkt der Elektromotor gesteuerte Heinzelmann keineswegs. Wer einen C3PO oder R2D2 erwartet, dürfte enttäuscht werden. Selbst Douglas Adams depressiver „Marvin“ erscheint im Vergleich als attraktiverer Alltagsbegleiter. Es braucht nicht viel an Vorstellungskraft und Grundwissen aus einschlägiger Science Fiction, um sich allerlei schreckliche und gruselige Horrorszenarien von Maschinen induzierten Blutbädern in den eigenen vier Wänden auszumalen. Das „Maul“ des SpotMini mag de facto hilfreich und funktionsvollendete Ingenieurskunst sein. Aber ein solches Ding in den eigenen vier Wänden? Und dann noch von Google?
Nein Danke, #Terminator.
Ob Androiden von elektrischen Schafen träumen, wissen wir nicht. Aber dass dieser Roboter menschliche Albträume nähren kann, sollte schon mir geringem Phantasiepotenzial nachvollziehbar sein.
Aber schauen Sie bitte selbst: Vorsicht bissiger Roboter!